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Was ist ein Hedgefond(s)?

26.7.2024

Was sind Hedgefonds und wie unterscheiden sie sich von anderen Investmentfonds? In diesem Artikel erfährst du, was diese Anlageform ausmacht, welche Strategien zum Einsatz kommen und welche Risiken damit verknüpft sind. Dabei gehen wir darauf ein, wie Hedgefonds in der Praxis arbeiten und was radicant als nachhaltige Alternative bieten kann.

Das Thema kurz und kompakt

Hedgefonds versprechen potenziell hohe Rendite bei ebenso hohem Anlagerisiko.

Wie funktionieren Hedgefonds?

Ein Hedgefonds – in der Schweiz auch als „Hedge-Funds“ bezeichnet – ist eine Art von Investmentfonds, der sich durch das Streben nach hohen Renditen mittels risikoreicher Anlagestrategien auszeichnet. Er leitet seinen Namen vom englischen Verb ‘to hedge’ ab, was ‘absichern’ bedeutet, und genau das ist sein Ziel: unabhängig von den Marktbewegungen Gewinne zu erzielen. Diese Anlagen haben in den letzten Jahren ein Wachstum sowohl in der Menge der verwalteten Vermögenswerte als auch in der Anzahl der aktiven Fonds verzeichnet, wobei sie sich auf institutionelle Anleger:innen und Personen mit hohem Nettovermögen konzentrieren.

Was ist der Unterschied zwischen Hedgefonds und Investmentfond(s)?

Obwohl sowohl Hedgefonds als auch Investmentfonds Geld von Anleger:innen sammeln und investieren, gibt es signifikante Unterschiede zwischen beiden. Eine der grössten Unterschiede besteht darin, dass Hedgefonds aufgrund geringerer Regulierung risikoreicher investieren können als klassische Investmentfonds. Sie dürfen beispielsweise Leerverkäufe tätigen und Kapital längerfristig anlegen aufgrund hoher Mindestlaufzeiten.

Die zentralen Eigenschaften eines Hedgefonds sind alternative Investitionen, eine hohe Eintrittsschwelle, eine schwache Regulierung, der Versuch, das Marktrisiko zu verringern und die Verwendung von Derivaten.

Darüber hinaus unterscheidet sich das Mindestanlagevolumen erheblich. Während das Mindestanlagevolumen für die meisten DACH-Hedgefonds bei 500.000 US-Dollar oder mehr liegt, sind Investmentfonds in der Regel auch für Anleger:innen mit geringeren Beträgen zugänglich. In den USA müssen Investor:innen sogar mindestens eine Million US-Dollar Kapital und ein sehr hohes monatliches Einkommen aufweisen, um in Hedgefonds investieren zu dürfen.

Hedgefonds Investmentfonds
Anlagestrategie und Risiko
  • verwenden oft aggressive Strategien
  • nutzen Derivate
  • Leerverkäufe und Leverages
  • erzielen absolute Gewinne, unabhängig von den Marktbedingungen
  • oft weniger reguliert
  • streben in der Regel nach relativen Gewinnen
  • messbar anhand eines Vergleichsindexes (Benchmark)
  • nutzen konservativere Strategien und sind stärker reguliert
Zugänglichkeit und Investoren
  • nur für akkreditierte oder institutionelle Anleger zugänglich
  • erfordern hohe Mindestinvestitionssummen
  • weniger transparent in Bezug auf Anlagestrategien
  • für die breite Öffentlichkeit zugänglich
  • bieten Anleger:innen eine transparente und gut regulierte Anlagemöglichkeit
  • erfordern niedrigere Mindestinvestitionen
  • häufige Wahl für individuelle Anleger:innen
Kostenstruktur
  • höhere Gebührenstrukturen
  • oft gekennzeichnet durch die „2 und 20“-Regel (Anleger:innen zahlen 2 Prozent des verwalteten Vermögens als Verwaltungsgebühr und zahlen 20 Prozent der erzielten Gewinne als Erfolgsbeteiligung)
  • verlangen in der Regel niedrigere Verwaltungsgebühren
  • haben keine erfolgsabhängigen Gebühren
  • insgesamt kostengünstiger
Performance und Volatilität
  • erzielen in verschiedenen Marktumgebungen positive Renditen
  • höhere Volatilität
  • schneiden in turbulenten Märkten besser ab
  • minimieren Volatilität
  • liefern stetige Rendite
  • Rendite ist oft eng mit der Marktperformance verbunden

Welche Anlagestrategien gibt es?

Hedgefonds verwenden eine Reihe von Handelsstrategien und gehebelten Derivaten, die für traditionelle Fondsgesellschaften nicht verfügbar sind. Diese Strategien reichen von konventionellen Anlagen in Aktien und Anleihen bis hin zu spekulativen Geschäften mit Leerverkäufen und der Nutzung des Hebeleffekts. Die Anlagestrategien von Hedgefonds können in Kategorien wie Relative Value, Event Driven und Directional eingeteilt werden. In einem Marktumfeld mit hoher Volatilität und signifikanten wirtschaftlichen Unterschieden zwischen Unternehmen können Hedgefonds erfolgreichere Investitionsstrategien entwickeln.

 Bei Hedgefonds gibt es zahlreiche verschiedene Anlagestrategien, mit denen potenziell hohe Rendite erzielt werden können.

Was sind Leerverkäufe?

Leerverkäufe sind eine Handelsmethode, die Anleger:innen nutzen, um auf fallende Aktienkurse zu spekulieren. Anleger:innen, die glauben, dass eine Aktie nach einem schnellen Kursanstieg überbewertet ist, können sich entscheiden, einen Leerverkauf durchzuführen. Dabei werden Aktien geliehen, verkauft und darauf gehofft, dass die Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zu einem niedrigeren Preis zurückgekauft werden können. Die Differenz des Verkaufs ist der Gewinn des Leerverkaufs.

Leerverkäufe funktionieren bei Hedgefonds über den Verkauf von geliehenen Wertpapieren.

Während bei normalen Aktienkäufen das Verlustrisiko auf die ursprüngliche Investition beschränkt ist, können bei Leerverkäufen die Verluste theoretisch unbegrenzt sein, da es keine obere Grenze für den Anstieg eines Aktienkurses gibt. Trotz der Risiken sind Leerverkäufe eine beliebte Strategie für Hedgefonds, um von Preisineffizienzen zu profitieren und ihr Portfolio gegen Marktschwankungen abzusichern. Sie erlauben es Fonds, Gewinne aus Marktbedingungen zu erzielen, die sonst zu Verlusten führen würden.

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Welche Risiken birgt die Anlage in Hedgefonds?

Hedgefonds können beachtliche Rendite erzielen. Allerdings können sie auch grosse Verluste generieren. Daher ergeben sich sowohl Chancen als auch Risiken für Anleger:innen. Die Wahl spezifischer Hedgefonds und Strategien kann aufgrund ihrer differenzierten Performance erhebliche Unterschiede hinsichtlich erzielbarer Erträge zwischen verschiedenen Sektoren und Anlageklassen mit sich bringen. Vom Leverage-Effekt bis zur hohen Volatilität existieren hohe Gefahren durch äusserst risikoreiche Spekulationen, wodurch Anleger:innen ihr gesamtes Investment verlieren können. Die Schwierigkeiten grosser Hedgefonds können sich negativ auf die gesamte Weltwirtschaft auswirken.

Leverage und seine Auswirkungen

Hedgefonds setzen Fremdkapital ein, um zu spekulieren, indem sie Kapital oder Wertpapiere leihen und in der Erwartung handeln, sie später zu niedrigeren Preisen zurückzukaufen. Durch den Einsatz von geliehenen Mitteln können Hedgefonds ihre Renditen potenziell erhöhen, da sie mit grösserem Kapital am Markt agieren können. Dieses Vorgehen wird auch Leverage-Effekt (Hebeleffekt) genannt.

Leverage-Effekt kreiert bei Hedgefonds durch das genutzte Fremdkapital zusätzlichen Gewinn.

Die Nutzung von Hebeleffekten macht Hedgefonds zu Hochrisiko-Investments, bei denen es zu einem Totalverlust kommen kann. Die Hebelwirkung kann eine Diversifikation bieten, führt jedoch oftmals zu einem ungünstigen Risiko-Ertragsprofil, welches stark von den Marktbedingungen abhängt.

Transparenz und Regulierung

Hedgefonds befinden sich häufig in Offshore-Jurisdiktionen und unterliegen im Vergleich zu traditionellen Investmentfonds einer geringeren Regulierung. Investor:innen müssen regulatorische Risiken bedenken, da Hedgefonds nicht die gleiche Aufsicht wie traditionelle Fonds durchlaufen. Mit zunehmender Reife der Branche hat sich auch der Grad an Transparenz und Regulierung erhöht, was die Zuverlässigkeit und Nachvollziehbarkeit der Investitionen verbessert hat. Die Einführung von strengeren Regulierungen und höheren operativen sowie finanziellen Hürden hat zu einem Rückgang in der Gründung neuer Hedgefonds mit geringem Fondsvermögen geführt.

Hohe Volatilität

Hedgefonds sind für ihre aggressiven Anlagestrategien bekannt, die oft zu hoher Volatilität führen können. Ihre Performance kann stark schwanken, besonders in instabilen Marktphasen, was zu erheblichen Verlusten führen kann.

Geringere Liquidität

Hedgefonds können in illiquide Vermögenswerte investieren, was es erschwert, diese Positionen schnell und ohne erhebliche Preisabschläge zu verkaufen. Zudem haben viele Hedgefonds Lock-up-Perioden, während derer Investoren ihre Anteile nicht verkaufen können.

Gegenparteirisiko

Da Hedgefonds in Derivate und andere komplexe Finanzinstrumente investieren, sind sie Gegenparteirisiken ausgesetzt. Das bedeutet, das Risiko, dass eine Gegenpartei in einem Finanzvertrag ihren Verpflichtungen nicht nachkommt. Dies kann wiederum zu Verlusten führen.

Abhängigkeit vom Hedgefonds-Manager

Die Performance eines Hedgefonds hängt stark von den Fähigkeiten und Entscheidungen vom eigenen Hedgefonds-Manager ab. Fehleinschätzungen oder Fehler des Managers können zu erheblichen Verlusten führen.

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Wie kann ich in Hedgefonds investieren?

Privatanleger:innen mit beachtlichen finanziellen Möglichkeiten können hauptsächlich in den USA in Hedgefonds investieren. Diese stehen typischerweise akkreditierten Investierenden offen, die bestimmte Einkommens- und Investmentvermögen-Kriterien erfüllen. Als akkreditiert gelten ausserdem Personen oder Institutionen, die aufgrund ihres Nettovermögens, ihres Einkommens oder ihrer beruflichen Erfahrung als fähig angesehen werden, das Risiko solcher Investitionen zu tragen. Die Mindestinvestitionssummen liegen häufig im sechsstelligen Bereich. In der Schweiz sind Hedgefonds für Privatanleger:innen nur eingeschränkt zugänglich und unterliegen starker Kontrollen.

Das Investment in Hedgefonds ist ausschliesslich akkreditierten Anleger:innen möglich.

Bei der Investition in eines dieser Finanzprodukte gilt es die folgenden Punkte zu berücksichtigen:

Nachhaltige Alternativen zu Hedgefonds in der Schweiz

Für Investor:innen, die die potenziellen Risiken von Hedgefonds scheuen oder eine Anlagestrategie suchen, die stärker nachhaltige Prinzipien ausgerichtet ist, gibt es alternative Optionen, um Geld anzulegen. radicant bietet selbst keine Hedgefonds an, überzeugt aber mit solchen Alternativen, die sowohl finanzielle als auch soziale Renditen anstreben.

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FAQs zum Thema Hedgefond(s)

Was sind Hedgefonds?

Hedgefonds sind private Anlagefonds, die eine breite Palette von Anlagestrategien nutzen, um hohe Renditen für ihre Investor:innen zu erzielen. Sie sind weniger reguliert als herkömmliche Investmentfonds und stehen in der Regel nur qualifizierten oder akkreditierten Investoren offen.

Was sind die besten Hedgefonds?

Die „besten“ Hedgefonds zu identifizieren ist schwierig, da ihre Leistung stark von den Marktbedingungen und den spezifischen Strategien abhängt. Erfolgreiche Hedgefonds zeichnen sich durch konsistente Renditen, ein robustes Risikomanagement und eine klare Anlagestrategie aus.

Lohnen sich Hedgefonds?

Hedgefonds können lohnenswert sein, bieten jedoch auch ein hohes Risiko. Sie erzielen in verschiedenen Marktumgebungen positive Renditen, was sie zu einer attraktiven Option für risikotolerante Anleger:innen macht. Allerdings sind die hohen Gebühren und das Potenzial für signifikante Verluste grosse Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

Sind Hedgefonds riskant?

Ja, Hedgefonds können sehr riskant sein. Ihre Nutzung von Leverage und komplexen Anlagestrategien wie Leerverkäufen kann zu hohen Volatilitäten und potenziellen grossen Verlusten führen. Investoren sollten ihre Entscheidung daher sorgfältig abwägen und sich der Risiken bewusst sein.

Wie kann ich in Hedgefonds investieren?

Um in Hedgefonds zu investieren, müssen Sie in der Regel als akkreditierter oder qualifizierter Investor anerkannt sein. Die Investition erfolgt meist über spezialisierte Finanzberater:innen oder Plattformen, die Zugang zu diesen Fonds bieten.

Wie verdienen Hedgefonds Geld?

Hedgefonds verdienen Geld durch die Erhebung von Verwaltungs- und Leistungsgebühren von ihren Investor:innen. Die typische Gebührenstruktur ist „2 und 20“, was bedeutet, dass der Fonds jährlich 2 Prozent des verwalteten Vermögens und 20 Prozent der erzielten Gewinne über einer bestimmten Benchmark erhebt.

Was sind die Vor- und Nachteile von Hedgefonds?

Vorteile von Hedgefonds sind das Potenzial für hohe Renditen und die Fähigkeit, in verschiedenen Marktbedingungen Gewinne zu erzielen. Nachteile sind hohe Risiken, hohe Gebühren und eine geringere Regulierung, was zu grösserer Unsicherheit führen kann.

Wie unterscheiden sich Hedgefonds von traditionellen Investmentfonds?

Hedgefonds unterscheiden sich von traditionellen Investmentfonds durch geringere Regulierung, risikoreichere Anlagestrategien und höhere Mindestanlagevolumina. Dies ermöglicht eine flexiblere und spekulative Anlagepolitik.

Welche Risiken sind mit der Anlage in Hedgefonds verbunden?

Bei der Anlage in Hedgefonds sind erhebliche Risiken verbunden, darunter das Risiko grosser Verluste und mögliche negative Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft.

Wie berücksichtigen Hedgefonds Nachhaltigkeitsaspekte?

Einige Hedgefonds berücksichtigen ESG-Kriterien bei ihren Investitionsentscheidungen und führen Dialoge mit den investierten Unternehmen, um Verbesserungen zu fördern.

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