Nachhaltigkeitsherausforderung und damit verbundene SDGs
Zwischen der selbstberichteten Lebenszufriedenheit und dem Pro-Kopf-BIP besteht ein klarer linearer Zusammenhang. Die weltweite Arbeitslosenquote war aber in über 30 Jahren noch nie so hoch wie in den letzten beiden Jahren (6,57 % im Jahr 2020 und 6,18 % im Jahr 2021). In 2021 waren allein in Europa 12,9 Millionen und weltweit sogar 214 Millionen Menschen arbeitslos.
Aber nicht nur die Quantität der Arbeitsstellen ist wichtig, sondern auch deren Qualität. Für die meisten Menschen weltweit ist das Arbeitseinkommen bei weitem das wichtigste, wenn nicht sogar das einzige Einkommen. Es überrascht daher nicht, dass die durchschnittliche Arbeitskraft je nach Land ca. 1300-2500 Stunden pro Jahr bei der Arbeit verbringt. Dies entspricht zwischen 15 % und 30 % der jährlich verfügbaren Stunden.
Es ist daher nicht übertrieben zu sagen, dass nicht nur anständige, sondern gute und attraktive Arbeitsbedingungen und ausreichend Arbeitsplätze für das menschliche Wohlbefinden, die Wirtschaft und das Funktionieren unserer Gesellschaften von grundlegender Bedeutung sind.
Lösungsansätze und ihr Beitrag zur Erreichung der SDGs
Aus offensichtlichen Gründen haben Unternehmen einen sehr direkten Einfluss auf die Arbeitsbedingungen, die wirtschaftliche Lage ihrer Mitarbeiter und deren allgemeine Zufriedenheit. Auch wenn alle Unternehmen in einen Markt eingebettet sind und daher wirtschaftlichen Grundsätzen folgen müssen (z. B. können sie langfristig nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen), verfügen sie dennoch über einen grossen Handlungsspielraum, um die Arbeitsbedingungen zugunsten ihrer Mitarbeitenden zu gestalten.
Arbeitsbedingungen sind von Branche zu Branche oft grundlegend verschieden, was es schwierig macht, alle Unternehmen zwischen den Branchen miteinander zu vergleichen. Daher ist ein relativer Vergleich innerhalb der Branchen erforderlich. Gleichzeitig können Unternehmen mit attraktiven und fairen Arbeitsbedingungen nicht nur Vorreiter für ihre Branche sein, sondern durchaus der gesamten Wirtschaft als gutes Beispiel dienen. Dies regt den Wettbewerb an und macht gute Praktiken sichtbar.
Daher werden in #BesteArbeitgeber die 300 besten Arbeitgeber weltweit berücksichtigt. Zur Bewertung dieser Unternehmen ziehen wir eine breite Palette von Kennzahlen heran - einige davon sind branchenspezifisch, andere wiederum allgemein. Ausserdem vergleichen wir Branchen untereinander, da diese grundlegend unterschiedliche Implikationen auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen oder das Wohlbefinden am Arbeitsplatz haben können. Branchen mit vielen Beschäftigten (z. B. Einzelhandel oder Landwirtschaft) oder Branchen mit sehr körperlicher und gefährlicher Arbeit (z. B. im Baugewerbe oder im Bergbau) haben beispielsweise einen grundlegenderen Einfluss auf ihre Beschäftigten als Branchen, die hauptsächlich auf Büroarbeit beruhen (z. B. Banken).
Nicht zuletzt berücksichtigen wir auch umfassende Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit, um eine direktere Sichtweise von den Betroffenen selbst zu erhalten.
Primär verwandte SDG-Unterziele: 8.2, 8.3, 8.5, 8.8
Investitionslogik und Wachstumspotenzial
Zahlreiche Studien zeigen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit der Mitarbeiter, guten Arbeitsbedingungen und der Unternehmensleistung. Gute Arbeitsbedingungen stellen nicht nur ein geringeres Risiko dar, verklagt zu werden oder eine schlechte Reputation zu erhalten. Sie sind auch von grundlegender Bedeutung für die Gewinnung und Bindung knapper werdender Talente am Arbeitsmarkt.
Daher haben Unternehmen, die auf dem Arbeitsmarkt mit attraktiven Arbeitsbedingungen führend sind, in der Regel eine stabilere Geschäftskontinuität und eine höhere Innovationskraft. Oft sind solche Unternehmen sogar profitabler. Investitionen in solche Unternehmen können eine interessante Gelegenheit darstellen.