Am Anfang des 21sten Jahrhunderts steht die Menschheit vor enormen Herausforderungen. Klimawandel, Ressourcenknappheit und Biodiversitätsverlust sind eine Bedrohung unserer ökologischen Dimension.
Die soziale Dimension steht durch den demographischen Wandel mit der Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern und der zunehmenden Alterung in den Industrieländern unter Druck. Das Ergebnis sind soziale Ungleichheiten in der Gesellschaft, die sich in einem beschränkten Zugang zu Bildung, Nahrungsmitteln, Finanz- und Gesundheitsdienstleistungen äussern. Die Agenda 2030 der UNO hat der Staatengemeinschaft 17 Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) im Jahr 2015 gesetzt, um die Lebensbedingungen auf der Erde schrittweise zu verbessern. Wir radicants teilen die SDGs in vier grosse Themenblöcke ein.
Klimastabilität: die langfristige Dimension
Klimastabilität hat auf der globalen politischen Agenda die höchste Aufmerksamkeit. SDG 13 Klimaaktion umfasst die Massnahmen, die es braucht, um den Klimawandel aufzuhalten und die Temperaturkurve abzuflachen. Da die Stromproduktion weltweit der bedeutendste Emittent von Treibhausgasen ist, wird dabei ein besonderes Augenmerk auf SDG 7 Bezahlbare und saubere Energie gelegt.
Die Bau- und Gebäudewirtschaft ist mit ihrem CO2-Ausstoss sogar der grösste Treiber des Klimawandels. Die Wahl der Baumaterialien und die Art der Stadtentwicklung haben hier einen starken Einfluss auf die Emissionen. Daher ist die Förderung von SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden ebenfalls ein Schlüsselziel im Bereich der Klimastabilität. Klimastabilität ist nicht alles, aber ohne Klimastabilität ist alles nichts.
Gesunde Ökosysteme: unsere Lebensgrundlage
Die Biodiversität ist das Rückgrat unseres gesamten Nahrungsmittelsystems. Ein Biodiversitätsverlust würde den Rückgang der landwirtschaftlichen Erträge bedeuten, mit dem gleichzeitigen Wegfall eines Grossteils der ökonomischen Wertschöpfung sowie der Überlebensgrundlage der Menschheit. Damit sind die Ziele der Erhaltung gesunder Ökosysteme eng mit der Förderung des Lebens an Land, SDG 15 sowie des Lebens unter Wasser SDG 14 verbunden.
Der Mensch hat durch seine Aktivitäten unmittelbaren Einfluss auf den Erhalt des natürlichen Kapitals. Daher sind verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster, wie sie mit dem SDG 12 bezweckt werden, ebenfalls im Zentrum dieses Themengebietes. Verantwortungsvoll sind Konsum und Produktion dann, wenn sie von Übernutzung und Abholzung absehen und auf Ressourceneffizienz umstellen und dabei Müll und toxische Stoffe vermeiden. Die Gruppe der SDGs der gesunden Ökosysteme ist eine Voraussetzung allen Lebens auf dem Planeten.
Sicherung der Grundbedürfnisse: Menschenwürde im Zentrum
“Die Würde des Menschen ist unantastbar” ist ein Grundsatz in vielen Staatsverfassungen. Hunderte Millionen von Menschen haben nicht genügend Mittel, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. Sie leben unter der absoluten Armutsgrenze von ein bis zwei US-Dollar pro Tag. Die Vereinten Nationen haben daher als erstes und oberstes Ziel SDG 1 Keine Armut gesetzt. Viele Kinder, aber auch Erwachsene, sind unterernährt und leiden Hunger. SDG 2; Kein Hunger ist daher gleich das zweite Ziel, das die UNO auf die Agenda 2030 gesetzt hat.
Das dritte SDG ist Gesundheit und Wohlergehen. Es nimmt Bezug darauf, dass die häufigste Todesursache in der Welt noch immer die ansteckenden Krankheiten wie Malaria, HIV, Masern, Ebola und Sars ist. In der Schaffung von Zugang zu Medikamenten und Impfstoffen, insbesondere in Entwicklungsländern, haben Unternehmen und Regierungen einen sehr grossen Hebel für die Verbesserung der Lebensumstände einer Bevölkerung.
Menschen leiden unter Durst, da sie auf engen Raum ohne sanitäre Anlagen zusammenleben und keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben und sie leiden Hunger, weil sie nicht ausreichend Wasser für die Bewässerung der Felder haben. SDG 6 Sauberes Wasser und Sanitärversorgung ist daher eine grundlegende Bedingung für die ersten drei Ziele. Dies unterstreicht, dass die Erfüllung der Grundbedürfnisse aller Menschen auf dem Planeten ein zentrales Anliegen der Agenda 2030 ist.
Gesellschaftlicher Fortschritt: die (Selbst-)Verwirklichung des Menschen
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein lautet ein Bibelwort, das zur Redewendung geworden ist. Inneres und äusseres Wachstum liegt in der Natur des Menschen und gesellschaftlicher Fortschritt ist über die Jahrhunderte ein zentrales Anliegen und ein kontinuierliches Bestreben der Menschheit. Hochwertige Bildung, SDG 4, Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, SDG 8 sind Mittel zum Zweck zur menschlichen Entfaltung. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen, SDG 16, aber auch Industrie, Innovation und Infrastruktur, SDG 11 sind die grundlegenden Voraussetzungen dafür.
Diesen stehen die Hindernisse der Ungleichheit zwischen den Menschen, insbesondere der Geschlechter entgegen. SDG 5 Geschlechtergleichstellung und SDG 10 weniger Ungleichheit sind daher zentrale Anliegen für ein Leben auf Augenhöhe und gesellschaftlichen Fortschritt. Der ultimative gesellschaftliche Fortschritt entsteht nur dann, wenn alle Ziele von der Weltgemeinschaft im Rahmen von SDG 17 Partnerschaft für die Ziele angestrebt werden. Zusammengenommen stellen diese Entwicklungsziele den gesellschaftlichen Fortschritt sicher.
