Höchste Konzentration von Treibhausgasen in der Geschichte der Menschheit
Die Konzentration von Treibhausgasen (THG), einschliesslich CO2, hat nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie im Jahr 2022 ein Rekordniveau erreicht. Sie stellte fest, dass die Konzentration von Methan, einem stärkeren Treibhausgas als CO2, in einem Jahr so stark gestiegen ist wie noch nie seit Beginn der Messungen vor 40 Jahren. Die CO2-Werte steigen weiter an und haben im Mai 2022 einen Rekordwert von 420 Teilen pro Million erreicht.
Damit ist der CO2-Gehalt auf einem Niveau, das in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nie erreicht wurde. Das letzte Mal wurden solche CO2-Werte vor 4,1 Millionen Jahren gemessen, und die Welt war völlig anders als heute. Der Grund für den Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre liegt in der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas.
Die Welt hat sich bereits um 1,2 Grad Celsius erwärmt
Infolgedessen findet eine globale Erwärmung statt. Seit der vorindustriellen Zeit ist die globale Durchschnittstemperatur um 1,1-1,25 Grad Celsius (°C) gestiegen. Während die Erwärmung sehr ungleichmässig verläuft, verursachen die Auswirkungen des daraus resultierenden Klimawandels zunehmend alarmierende Folgen wie schwere Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürren und Stürme. Natürliche Lebensräume, Städte und die Nahrungsmittelproduktion werden zunehmend gefährdet. Diese Auswirkungen dominieren zunehmend unsere Nachrichten, da sie fast wöchentlich, wenn nicht sogar täglich, zu beobachten sind. Diese extremen Wetterereignisse werden mit dem Klimawandel immer wahrscheinlicher, und die Wissenschaft kann diese Ereignisse schneller auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückführen.
Die Schweiz hat sich schon. um 2.4°C erwärmt im Vergleich zum vorindustriellen Niveau
Johan Rockström, Co-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, bezeichnet Europa als den planetarischen Nullpunkt des Klimawandels, da es sich viel schneller erwärmt als andere Teile der Welt. Die Durchschnittstemperatur in Europa und der Schweiz ist bereits um 2,4°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau gestiegen. Infolgedessen sind in der Schweiz viele Veränderungen zu beobachten, vor allem in den letzten Jahrzehnten. Seit den 1980er Jahren gibt es 30-50% weniger Schneetage und 20% mehr Sonnenschein. Seit 1901 regnet es 30% häufiger und 12% intensiver, und Hitzewellen sind um 200% häufiger geworden. Seit 1850 ist das Gletschervolumen um 60% zurückgegangen.
Der Klimawandel ist kein zukünftiges und fremdes Konzept, sondern ein sehr aktuelles Thema. Die Eindämmung des Klimawandels darf nicht weiter aufgeschoben werden. Das Pariser Abkommen ist das wegweisende Abkommen, das von allen UN-Mitgliedsstaaten angenommen wurde und das Ziel setzt, die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf deutlich unter 2 Grad Celsius, vorzugsweise auf 1,5 Grad Celsius, zu begrenzen. Das Abkommen wird von der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCC) umrissen. Das Entscheidungsgremium des Übereinkommens ist die Konferenz der Vertragsparteien (Conference of Parties, COP), auf der die Umsetzung des Übereinkommens überprüft und Rechtsinstrumente für Klimaschutzmassnahmen beschlossen werden. Die COP findet fast jedes Jahr statt, und im November 2022 wird die COP27 in Sharm-el-Sheik, Ägypten, abgehalten. Im Vorfeld der COP aktualisieren die Länder ihre national festgelegten Beiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) und dementsprechend ihre aktualisierten Klimaschutzmassnahmen.
Neue Klimaberichte zeigen, dass die Welt nicht auf dem richtigen Weg ist, um das Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts zu erreichen. Zwar gibt es einige Fortschritte bei den Klimamassnahmen, aber die derzeitigen Zusagen und politischen Massnahmen bringen die Welt auf einen Weg in Richtung 1,8 bis 2,7°C. Ziel der Konferenz ist es, die globalen Klimamassnahmen zu beschleunigen, um die Welt wieder auf den richtigen Weg zu bringen.