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Was sind Obligationen? Definition, Zinsen und mehr

21.11.2024

Obligationen sind eine bewährte Anlageform, die stabile Erträge bei verhältnismässig geringem Risiko bieten. Doch was genau steckt hinter diesen festverzinslichen Wertpapieren, und wie beeinflussen Zinsen und Laufzeiten ihre Attraktivität? In diesem Artikel erfährst du, was Obligationen sind, wie sie funktionieren und welche Chancen sowie Risiken sie mit sich bringen – und warum radicant dir spannende Alternativen bieten kann.

Obligationen

Das Thema kurz und kompakt

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Was ist die Definition von Obligationen?

Obligationen gehören – einfach erklärt – zur Anlageklasse der festverzinslichen Wertpapiere. Sie werden auch Anleihen oder Bonds genannt. Beim Kauf von Obligationen stellt der oder die Käufer:in dem Emittenten (Schuldner:in), wie einem Unternehmen oder einem Staat, für einen bestimmten Zeitraum Kapital zur Verfügung.

Was ist eine Obligation?

Wie funktionieren Obligationen?

Obligationen sind ein zentrales Instrument auf dem Finanzmarkt, das es Staaten, Unternehmen oder anderen Institutionen ermöglicht, Kapital von Anlegern und Anlegerinnen aufzunehmen. Grundsätzlich funktionieren diese Geldanlagen so, dass der Emittent dem oder der Käufer:in für eine festgelegte Zeit Geld leiht und sich verpflichtet, dieses Kapital am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen. Zusätzlich erhält der oder die Käufer:in während dieser Laufzeit Zinsen, die in der Regel jährlich oder halbjährlich ausgezahlt werden​​.

4 wichtige Begriffe zu Obligationen

1. Emission der Obligationen

Zu Beginn der Laufzeit emittiert der Schuldner (z.B. ein Staat oder ein Unternehmen) die Obligationen und verkauft diese an Anleger:innen, die im Gegenzug Kapital bereitstellen. Der Emittent definiert die Zinssätze und die Laufzeit der Obligation. Anleger:innen haben so die Möglichkeit, ihr investiertes Kapital am Ende der Laufzeit zurückzuerhalten und während der Laufzeit regelmässige Zinszahlungen zu empfangen.

2. Zinszahlungen

Während der Laufzeit erhält der oder die Anleger:in regelmässige Zinszahlungen. Diese können entweder fest (bei festverzinslichen Anleihen) oder variabel sein. Variable Zinssätze von Obligationen in der Schweiz sind oft an einen Referenzzinssatz wie den SARON (Swiss Average Rate Overnight) gekoppelt, was bedeutet, dass sich die Höhe der Zinszahlungen im Laufe der Zeit ändern kann​​.

3. Rückzahlung des Kapitals

Am Ende der Laufzeit zahlt der Emittent das ursprünglich investierte Kapital vollständig an den oder die Anleger:in zurück. Diese Rückzahlung ist unabhängig von eventuellen Kursschwankungen während der Laufzeit. Solange der Emittent solvent bleibt, ist die Rückzahlung gesichert​​.

4. Kursbewegungen während der Laufzeit

Während der Laufzeit kann der Wert einer Obligation an der Börse schwanken, da sich die Marktzinssätze ändern. Wenn die Zinsen steigen, sinkt der Wert bestehender Obligationen, da neu ausgegebene Anleihen höhere Zinsen bieten. Umgekehrt steigt der Wert, wenn die Zinsen fallen​​.

So funktionieren Obligationen.

Welche Arten von Obligationen gibt es?

Obligationen können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, die sich in ihren Eigenschaften und ihrem Risikoprofil unterscheiden. Die Wahl der richtigen Art von Obligation hängt von den individuellen Anlagezielen und der Risikobereitschaft des Anlegers oder der Anlegerin ab. Im Folgenden werden die wichtigsten Arten von Obligationen erläutert:

Wandelanleihen (Convertible Bonds)

Wandelanleihen sind eine spezielle Form von Obligationen, bei denen der oder die Anleger:in die Möglichkeit hat, die Anleihe während der Laufzeit in Aktien des Emittenten umzuwandeln. Der Vorteil für Anleger:innen besteht darin, dass er von steigenden Aktienkursen profitieren kann, ohne auf die Sicherheit der Obligation verzichten zu müssen. Wenn der Aktienkurs über dem festgelegten Wandlungspreis liegt, ist die Umwandlung in Aktien attraktiv. Falls der Aktienkurs unter dem Wandlungspreis liegt, bleibt die Obligation bestehen, und die Anleger:innen erhalten weiterhin Zinsen​​.

Wandelanleihe

Zero-Bonds (Null-Kupon-Anleihen)

Zero-Bonds sind Obligationen, bei denen während der gesamten Laufzeit keine Zinszahlungen erfolgen. Stattdessen werden diese Anleihen zu einem Preis ausgegeben, der unter dem Nennwert liegt. Am Ende der Laufzeit erhält der oder die Anleger:in den vollen Nennwert zurück, wodurch der Gewinn in Form eines Kapitalzuwachses entsteht. Zero-Bonds sind besonders in Zeiten niedriger Zinsen attraktiv, da der steuerliche Vorteil darin liegt, dass keine laufenden Zinsen versteuert werden müssen​​.

Zero-Bonds Obligationen

Floater

Floater sind Obligationen mit variablen Zinsen, die sich an einem Referenzzinssatz wie dem SARON (Swiss Average Rate Overnight) orientieren. Die Zinsen werden regelmässig angepasst, sodass sie die aktuellen Marktverhältnisse widerspiegeln. Floater bieten Anlegern und Anlegerinnen den Vorteil, dass sie bei steigenden Zinsen höhere Erträge erzielen können, während das Kursrisiko im Vergleich zu festverzinslichen Obligationen geringer ist​​.

Floater Obligation

Labelled Bonds

Labelled Bonds sind Obligationen, die zur Finanzierung nachhaltiger Projekte ausgegeben werden. Diese Anleihen tragen spezielle Bezeichnungen, die den Zweck der Mittelverwendung beschreiben:

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Chancen und Risiken

Schweizer Obligationen gelten als eine sichere Anlageform im Vergleich zu Aktien, doch auch sie sind nicht frei von Risiken. Ein wesentlicher Risikofaktor bei Obligationen sind Zinsschwankungen. Wenn das allgemeine Zinsniveau steigt, sinkt der Kurs von bereits ausgegebenen festverzinslichen Obligationen. Dies liegt daran, dass neue Obligationen mit einem höheren Zinssatz ausgegeben werden und damit attraktiver sind als bestehende Anleihen. Umgekehrt steigt der Kurs von Obligationen, wenn das Zinsniveau sinkt. Dieser Effekt wird als Zinsänderungsrisiko bezeichnet und ist vor allem bei Obligationen mit langer Laufzeit von Bedeutung​​​.

Wenn Obligationen in einer Fremdwährung emittiert werden, sind sie dem Währungsrisiko ausgesetzt. Dies bedeutet, dass Wechselkursänderungen den Wert der Obligation negativ beeinflussen können. Schweizer Anleger:innen, die in Fremdwährungsobligationen investieren, sollten daher das Risiko eines schwächeren Wechselkurses beachten. Eine starke Fremdwährung kann die Rendite von Obligationen erhöhen, während eine schwache Währung zu Verlusten führen kann​​​.

Geschäftsmann unterschreibt Dokumente zu Obligationen und Finanzanlagen, dargestellt in einem professionellen Bürosetting.

Ein weiteres Risiko bei Obligationen ist die eingeschränkte Liquidität. Manche Obligationen werden nicht an der Börse gehandelt, was es schwierig machen kann, diese jederzeit zu verkaufen. Besonders in Phasen finanzieller Unsicherheiten oder wirtschaftlicher Krisen kann es vorkommen, dass die Nachfrage nach bestimmten Obligationen sinkt und diese nur zu ungünstigen Kursen verkauft werden können​​.

Die Inflation stellt ebenfalls ein Risiko für Obligationenanleger:innen dar. Steigt die Inflation, verliert das Geld an Kaufkraft, und die festen Zinszahlungen einer Obligation reichen möglicherweise nicht aus, um den Wertverlust auszugleichen. Besonders langfristige Obligationen sind anfällig für dieses Risiko, da sie über einen längeren Zeitraum hinweg festen Zinsen unterliegen, die nicht an die Inflation angepasst werden​​.

Chance Erklärung
Stabile Erträge Obligationen bieten Investoren regelmäßige und planbare Zinszahlungen, was sie besonders für sicherheitsbewusste Anleger:innen attraktiv macht.
Kapitalerhalt Da Obligationen am Ende der Laufzeit in der Regel zum Nennwert zurückgezahlt werden, bieten sie eine Möglichkeit, das investierte Kapital zu sichern – vorausgesetzt, der Emittent bleibt zahlungsfähig.
Diversifikation des Portfolios Obligationen sind weniger volatil als Aktien und bieten eine gute Möglichkeit, das Risiko in einem Portfolio zu streuen. Sie können dazu beitragen, Verluste in anderen Anlageklassen, insbesondere Aktien, abzufedern.

Steuern sparen auf Obligationen

Obligationen bieten Anlegern und Anlegerinnen nicht nur stabile Erträge, sondern können auch steuerliche Vorteile mit sich bringen. Es gibt mehrere Strategien, um Steuern auf Obligationserträge zu minimieren oder sogar ganz zu vermeiden. In der Schweiz sind die Zinseinkünfte aus Obligationen steuerpflichtig. Das bedeutet, dass alle Zinsen aus deinen Obligationen in der jährlichen Steuererklärung als Einkommen angegeben werden müssen​​. Kapitalgewinne, die durch den Verkauf von Obligationen entstehen, sind jedoch in der Regel steuerfrei. Das heisst, wenn du eine Obligation mit einem Kursgewinn verkaufst, musst du diesen Gewinn nicht versteuern​.

Junger Mann recherchiert lächelnd auf seinem Smartphone zu Obligationen, während er an einem modernen Arbeitsplatz sitzt.

Eine häufig genutzte Strategie, um Steuern zu sparen, besteht darin, Obligationen kurz vor dem Zinszahlungstermin zu verkaufen. Der Kurs der Obligation spiegelt den aufgelaufenen Zins wider, und dieser sogenannte „Marchzins“ ist steuerfrei. Durch den Verkauf vor der Zinsfälligkeit kannst du den für die Obligation aufgelaufenen Zins als Teil des Verkaufserlöses erhalten, ohne dafür Steuern zahlen zu müssen​​.

Da Null-Kupon-Anleihen (Zero-Bonds) während ihrer Laufzeit keine Zinsen zahlen, sondern der Gewinn erst am Ende durch die Differenz zwischen Kauf- und Rückzahlungspreis entsteht, können sie aus steuerlicher Sicht attraktiv sein.

Fremdwährungsobligationen können ebenfalls steuerliche Implikationen haben. Die Zinsen, die in einer Fremdwährung ausgezahlt werden, müssen zum entsprechenden Wechselkurs in Schweizer Franken umgerechnet und versteuert werden. Dies kann zu Schwankungen in der Steuerlast führen, je nachdem, wie sich die Währungskurse entwickeln​​.

Ein weiterer Weg, um Steuern zu sparen, ist die Investition in Obligationenfonds. Viele dieser Fonds reinvestieren die Zinsen und Erträge, sodass sie für den Anleger steuerlich erst bei Verkauf des Fondsanteils relevant werden. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn du eine langfristige Anlagestrategie verfolgst​. Durch die geschickte Nutzung dieser Strategien können Anleger ihre Steuerlast auf Erträge aus Obligationen deutlich reduzieren. Es empfiehlt sich jedoch, die individuelle Steuersituation mit einem Steuerexperten zu besprechen, um die beste Vorgehensweise zu finden.

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FAQ

Wie entstehen Obligationen?

Obligationen entstehen, wenn Unternehmen oder Staaten Kapital benötigen und dieses durch die Ausgabe von festverzinslichen Wertpapieren am Kapitalmarkt aufnehmen. Der Emittent leiht sich Geld von Anlegern und Anlegerinnen und zahlt es am Ende der Laufzeit zurück, inklusive der vereinbarten Zinsen​​.

Wie sicher sind Obligationen?

Die Sicherheit von Obligationen hängt stark von der Bonität des Emittenten ab. Staatliche Obligationen, insbesondere von Staaten mit hoher Kreditwürdigkeit wie der Schweiz, gelten als sehr sicher. Unternehmensanleihen können riskanter sein, vorwiegend wenn das Unternehmen eine niedrige Bonitätsbewertung hat​​.

Welche drei Arten von Obligationen gibt es?

Zu den häufigsten Obligationen gehören:

  1. Standardobligationen (Straight Bonds) – Festverzinsliche Anleihen mit regelmässigen Zinszahlungen​​.
  2. Zero-Bonds – Obligationen ohne laufende Zinszahlungen, bei denen der Ertrag als Kursgewinn realisiert wird​​.
  3. Wandelanleihen (Convertible Bonds) – Anleihen, die in Aktien des Emittenten umgewandelt werden können​.

Wie hoch sind die Zinsen bei Obligationen?

Bei Obligationen aus der Schweiz hängt der Zinssatz von der Bonität des Emittenten, der Laufzeit und den aktuellen Marktzinsen ab. In der Schweiz sind die Zinsen für Staatsobligationen in der Regel niedriger als bei Unternehmensanleihen, da sie ein geringeres Risiko darstellen​​.

Was sind die besten Obligationen in der Schweiz?

Was die besten Obligationen in der Schweiz sind, hängt von deiner Risikobereitschaft und deinen Anlagezielen ab. Schweizer Staatsanleihen, auch „Eidgenossen“ genannt, gelten als besonders sicher, bieten jedoch niedrige Zinsen. Unternehmensanleihen mit hoher Bonität (Investment Grade) sind ebenfalls eine sichere Wahl, bieten jedoch höhere Renditen als Staatsanleihen. Hochzinsanleihen (High Yield Bonds) von Unternehmen mit niedrigerer Bonität bieten zwar höhere Zinsen, gehen aber mit einem grösseren Ausfallrisiko einher. Für Anleger:innen, die nachhaltige Investments bevorzugen, sind Green Bonds von Schweizer Emittenten eine gute Option​​​.

Sind Obligationen und Anleihen das Gleiche?

Ja, Anleihe und Obligation haben die gleiche Bedeutung. Beide Begriffe können synonym verwendet werden. Sie beziehen sich auf festverzinsliche Wertpapiere, bei denen der oder die Anleger:in dem Emittenten Geld leiht und dafür regelmässige Zinsen erhält​​.

Was muss bei Fremdwährungsobligationen beachtet werden?

Bei Fremdwährungsobligationen müssen Anleger:innen das Währungsrisiko berücksichtigen. Wechselkursschwankungen können den Wert der Anleihe beeinflussen, und Verluste durch eine schwache Währung können die Zinserträge mindern. Eine Absicherung gegen Wechselkursschwankungen (Hedging) kann eine sinnvolle Strategie sein​​.

Aktien oder Obligationen: Was ist besser?

Ob Aktien oder Obligationen die bessere Wahl sind, hängt von deinen Anlagezielen und deiner Risikobereitschaft ab. Aktien bieten langfristig oft höhere Renditen, sind jedoch volatiler und können starke Schwankungen aufweisen. Obligationen hingegen bieten stabilere, planbare Erträge und sind weniger risikoreich, eignen sich jedoch besonders in Zeiten niedriger Zinsen oft nicht für hohe Renditen. Eine ausgewogene Anlagestrategie kombiniert oft beide Anlageformen, um die Vorteile beider Klassen zu nutzen​​.

Was sind Junk-Bonds?

Junk-Bonds, auch Schrottanleihen genannt, sind Unternehmens- oder Staatsanleihen mit niedriger Bonität. Da das Risiko eines Zahlungsausfalls bei diesen Anleihen höher ist, bieten sie in diesem Fall meist auch höhere Zinsen, um Investoren für das grössere Risiko zu entschädigen. Sie eignen sich vor allem für risikofreudige Anleger:innen, die bereit sind, ein grösseres Verlustrisiko einzugehen, um potenziell höhere Renditen zu erzielen​​.

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