Indirekter Wasserfussabdruck: Wasser in Deinem Konsum

by

Kirstin Brünjes,

17.02.2022
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Was hilft Menschen, die in wasserarmen Ländern leben? Ihnen hilft es, wenn wir darauf achten, wie viel Wasser in Tomaten aus Spanien, in unseren Jeans und T-Shirts oder in dem Fleisch auf unserem Teller steckt.

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Du bist bereits ein Wassersparfuchs. Du bist bedacht und drehst den Hahn unter der Dusche zu, während du dich einseifst, Du sammelst Regenwasser in der Tonne, um Deine Pflanzen zu giessen und nach dem Toilettengang oder für die Spülmaschine betätigst Du für einen reduzierten Wasserverbrauch die Spartaste und das Eco-Programm. Der durchschnittliche Westeuropäer braucht um die 130 Liter am Tag zum Trinken, Waschen, Kochen. Das hört sich erstmal passabel an, aber Obacht: Der wahre Wasserverbrauch versteckt sich in Deinem Konsum.

Was haben meine Einkaufsgewohnheiten mit dem weltweiten Wasserverbrauch zu tun?


Die Welternährungsorganisation FAO meldet: „Jeder von uns trinkt zwei bis vier Liter Wasser täglich. Aber es sind 2’000 bis 5’000 Liter Wasser nötig, um die tägliche Nahrung für einen Menschen zu produzieren.“ Das Europäische Parlament verlautet hierzu, dass ein Drittel (1,3 Millarden Tonnen) der Lebensmittel verloren gehen oder weggeworfen werden und das in einer Zeit wo aktuell rund 2,2 Milliarden Menschen auf der Erde keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben.

Machen Dich diese Fakten auch sprachlos? Was hilft Menschen, die in wasserarmen Ländern leben? Ihnen hilft es, wenn wir darauf achten, wie viel Wasser in Tomaten aus Spanien, in unseren Jeans und T-Shirts oder im Fleisch auf unserem Teller steckt.

Indirekter Wasserverbrauch – Achte auf Deinen Wasser-Fussabdruck


Der Wasser-Fussabdruck, geprägt vom englischen Geografen John Anthony Allan und massgeblich weiterentwickelt vom niederländischen Wissenschaftler Arjen Hoekstra, veranschaulicht unseren direkten und indirekten Wasserverbrauch. Er ist ein Indikator für das Wasser, welches wir direkt im Haushalt nutzen, oder indirekt durch unseren alltäglichen Konsum von Kaffee, Gemüse und Fleisch oder Papier sowie Kleidung verbrauchen.

Das Water Footprint Network stellt ein Tool bereit, mit dem Du Hinweise für den Wasser-Fussabdruck einer Einzelperson, eines Unternehmens und sogar einer ganzen Nation erhalten kannst.

"Wer nur ein einziges Steak im Jahr weniger isst, spart dadurch mehr Wasser als durch Regenwassernutzung im Haushalt," rechnet Rainer Berg vor. Der Biologe ist Sprecher der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft (DWA).

15,000 Liter für ein Kilo Rindfleisch

Die Landwirtschaft benötigt Unmengen an Wasser für viele Produktionsprozesse, beispielsweise für Tomaten oder Erdbeeren aus Spanien. Je trockener die Region ist, wo das Produkt hergestellt wird, desto grösser sind natürlich die negativen Folgen des massiven Wasserverbrauchs.

50 Liter für eine Tomate

Aber nicht nur die Landwirtschaft auch die Industrie und der Bergbau haben einen sehr hohen Wasser-Fussabdruck. In jedem Kleidungsstück und mit jedem Gerät, das wir erwerben, haben wir irgendwo anders auf der Welt Wasser verbraucht. Indirekt eben!

400,000 Liter für die Produktion eines Neuwagens

Berücksichtige: Es ist nicht möglich, einen exakten Wert für den generellen Wasserverbrauch, zum Beispiel für Papier (siehe hier ein Beispiel), zu ermitteln, da es unterschiedliche Produktionsstandards gibt und auch die Verbrauchszahlen variieren.

10 Liter Wasser für ein Blatt Papier

 

Wenn es um Wasser geht, müssen wir global denken


Schau hin, denn Konsumentscheidungen wirken auf den Wasserverbrauch eines Landes aus, in dem die Güter hergestellt werden. Dadurch verschiebt sich Dein virtueller Wasserverbrauch in Länder auf der ganzen Welt – und oft auch in wasserarme Länder. Spare Wasser beim Einkaufen, indem Du beispielsweise so häufig wie möglich regional und saisonal einkaufen gehst.

Hier findest Du erfrischende Infografiken und hilfreiche Tipps, für Deinen virtuellen Wasserverbrauch.

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