Es hängt alles zusammen

11.10.2021
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Mit dem Entwurf der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung hat sich die Welt verpflichtet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu risikieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Die zugehörigen 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals bzw. SDG) und ihre Zielvorgaben sind das definierte Mittel zur Förderung dauerhafter Lösungen für gemeinsame Herausforderungen.

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Jedes SDG steht für ein bestimmtes Ziel, wobei keines von ihnen isoliert betrachtet werden sollte, da globale Realitäten miteinander verknüpft sind: Ungleichheiten fördern die Armut, während Armut das Wachstum behindert und folglich ein fehlendes Wachstum die Armutsfalle perpetuiert. Lösungsorientierte Strategien und Investitionen, die auf die Schaffung von Wohlstand ausgerichtet sind, sollten daher integriert und ganzheitlich sein.

 

Als globale Gemeinschaft anerkennen wir die Lasten notleidender Bevölkerungsgruppen und bekennen uns gemeinsam zu kritischen Themen, indem wir ihnen bestimmte Tage, Wochen oder Jahre widmen. Diese Tradition ist Ausdruck des empathischen Mitgefühls und soll darüber hinaus auch sensibilisieren.

Im Oktober beispielsweise werden fünf Anspruchsgruppen bzw. Hauptthemen addressiert: das Mädchen, die Verringerung des Katastrophenrisikos, Frauen im ländlichen Raum, die Ernährung und die Armut, d.h. die Armutsbekämpfung (Internationaler Tag des Mädchens, Welttag der Verringerung des Katastrophenrisikos, Internationaler Tag der Frauen im ländlichen Raum und Internationaler Tag zur Beseitigung der Armut). Alle fünf Themen betonen erneut die Bedeutung der Agenda 2030, ihre ganzheitliche Struktur und die Dringlichkeit, sich weiterhin für die rasche Umsetzung der damit verbundenen 17 Nachhaltigkeitsziele (Englisch - Sustainable Development Goals, SDG) einzusetzen.

Typischerweise sind Mädchen und Frauen häufiger von Armut und Hunger betroffen als männliche Artgenossen. Das Gleiche gilt für Naturkatastrophen und menschgemachte Katastrophen. Für Mädchen und Frauen in ländlichen Gebieten ist die Situation noch schlimmer: Sie haben ein höheres Risiko, Gewalt zu erfahren, sind eher Analphabetinnen, sind in lokalen Entscheidungsgremien unterrepräsentiert, arbeiten häufig länger als Männer, sind stärker von Umweltschäden betroffen und infolgedessen anfälliger für Armut.

In den letzten Jahrzehnten wurde viel erreicht, um Armut zu bekämpfen. Dennoch leben weiterhin über 800 Millionen Menschen in extremer Armut, was bedeutet, dass sie mit weniger als 1,90 $ pro Tag auskommen müssen (SDG 1: Keine Armut). Die Covid-19 Pandemie, bewaffnete Konflikte und der Klimawandel haben die Bemühungen stark zurückgeworfen und werden voraussichtlich weitere 100 Millionen Menschen in die extreme Armut treiben.

Offensichtlich gibt es kein Allheilmittel, um Armut, Unterernährung, den Verlust oder die Verschwendung von Nahrungsmitteln oder die Gefährdung durch Katastrophen zu beseitigen. In vielen Fällen bleibt unklar, welche Ursachen für die verzögerte Entwicklung in bestimmten Regionen verantwortlich sind - unsere Welt und die Dynamiken in ihr sind zu komplex. Dennoch gibt es dank systematischer Überprüfungen und retrospektiver Analysen bessere Erkenntnisse darüber, welche Umstände Armut, Hunger, Geschlechterungleichheit oder Katastrophenanfälligkeit aufrechterhalten und umgekehrt, was den Weg für einen heilenden Wandel ebnet.

Wandel durch informierte Entscheidungsfindung, reduzierte Komplexität und zuverlässige Staatsführung


Ein unbeschwerlicher Zugang zu Bildung und Information sind der Schlüssel; nur wer weiss, welche Vorteile eine nährstoffreiche Ernährung hat, kann fundierte Entscheidungen treffen, welche seine Produktivität, sein Immunsystem und seine Gesundheit insgesamt verbessern (SDG 4: Hochwertige Bildung).

Nur wer weiss, dass die weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) ein Mädchen nicht vor Promiskuität im Erwachsenenalter oder Ungehorsam bewahrt, wird von solch schrecklichen Praktiken absehen. Unwissende sind auf ihre Anschauung oder Überzeugungen zurückgeworfen. Der Übergang von Annahmen oder Vorstellungen zu glaubwürdigem Wissen, welches Raum lässt, lokale Gegebenheiten zu berücksichtigen ist daher unerlässlich. Darüber hinaus wird die Verringerung der Komplexität für die schutzlosen und benachteiligten Gesellschaften dazu beitragen, ihre Bedenken zu überwinden.

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Arme Menschen sind viel häufiger gezwungen, überlebenswichtige Entscheidungen zu treffen, wie Menschen mit höherem Einkommen. Wer in einer Grossstadt wie London lebt, zerbricht sich nicht den Kopf darüber, ob das Leitungswasser auf Parasiten, Bakterien oder andere gesundheitsgefährdende Erreger getestet und entsprechend behandelt wurde. In Englands Hauptstadt stammen 70% des aus Hähnen fliessenden Wassers aus der Themse. Niemand würde jemals in diesem Fluss schwimmen, geschweige denn ein "Tässli Tee" damit aufkochen. Doch im festen Vertrauen darauf, dass das Wasser angemessen aufbereitet wird, bevor es durch die Leitungen fliesst, spülen sich alle Bürger dieser hochentwickelten Stadt nach dem Zähneputzen den Mund damit aus, ohne sich Gedanken über die Herkunft des Wassers zu machen oder an seiner Sicherheit zu zweifeln. Das ist der Verdienst einer kompetenten Regierung und einer zuverlässigen Infrastruktur (SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und Starke Institutionen, SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden).

Stell Dir vor, Du wärst ahnungslos und müsstest jeden einzelnen Handgriff sorgfältig abwägen und der Sicherheit des Wassers misstrauen, mit dem Du den Reis für Deine Familie kochen willst, und müsstest Dein Haushaltswasser täglich mit Chlortabletten behandeln (SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtung)?!

Oder stell Dir vor, nachts eine Stelle im Freien aufsuchen zu müssen, um sicher Deine Notdurft verrichten können. Es ist die Pflicht des Staates, die grundlegende Infrastruktur bereitzustellen, damit die Gesellschaft das Richtige tun kann, d. h. Chlortabletten bereitzustellen oder Sanitäranlagen in informellen Wohngebieten zu finanzieren (SDG 11). Und so wird unmissverständlich deutlich, dass Armut ein vielschichtiges Phänomen ist, das umfassende Lösungen erfordert.

Ohne Funken kein Feuer!


Neuste Studien belegen, dass der Mangel an Nahrungsmitteln nicht der (einzige) Grund für Armut ist. Die heutigen Gesellschaften weltweit sind so wohlhabend, dass jeder Mensch, selbst die Ärmsten, täglich ausreichend Kalorien zu sich nehmen könnten. Wo Hunger auftritt, ist er in der Regel auf die disproportionale Verteilung (schlechte Regierungsführung) zurückzuführen oder tritt im Zusammenhang mit unmittelbaren Katastrophen auf. Gesellschaften sind in Armut gefangen, wenn die wirtschaftliche Ausgrenzung andauert - wer nicht lesen und schreiben kann, ist nicht beschäftigungsfähig, und wer arbeitslos ist, kann seine Kinder nicht versorgen oder für die Schule anmelden... Daher sind, wie in der Agenda 2030 umfassend angesprochen, ein höheres Mass an wirtschaftlicher Integration und stimuliertes Wirtschaftswachstum, ebenfalls zentrale Bausteine auf dem Weg aus der Armutsfalle (SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum). Der Zugang zu formellen Dienstleistungen und Institutionen, wie die Möglichkeit, Geld zu überweisen, einen Kredit aufzunehmen oder eine Versicherung abzuschliessen, ohne Bestechungsgelder zahlen zu müssen, ermöglicht die Teilnahme am freien Markt, schafft Anreize für Produktivität und ermöglicht ein gewisses Mass an wirtschaftlicher Unabhängigkeit.

In Übergangsphasen, in der zwar bereits Investitionen für den Aufbau getätigt werden, der Staat aber noch nicht umfassend handlungsfähig ist, sind Beihilfen und ausländische Direktinvestitionen nach wie vor wichtig. Sie sind der Funke, der das Feuer des Wirtschaftswachstums entfacht.

Inzwischen ist klar geworden, dass die gemeinsamen Herausforderungen, mit denen die Welt konfrontiert ist, nicht linear sind – was sich in einem Fall als Wirkung qualifiziert, kann in einem anderen die Ursache sein und umgekehrt. Alles hängt zusammen. Angesichts dieser Komplexität, ist die Agenda 2030 nach wie vor ein geeigneter Rahmen, um die Menschenrechte zu verankern, die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen und das Empowerment aller Frauen und Mädchen zu fördern (SDG 5: Geschlechter Gleichheit). Bildung befähigt Mädchen fundierte und gesunde Entscheidungen zu treffen, macht sie widerstandsfähiger gegen Katastrophen und bringt ihnen bessere Chancen auf Zugang zu freien Märkten.

Radicant erkennt diese Interdependenz und die Tatsache an, dass die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) integriert und unteilbar sind, wobei wir die entscheidende Bedeutung der fünf Bereiche Menschen, Planet, Wohlstand und Partnerschaft anerkennen. Wir sind bestrebt, in Initiativen zu investieren, welche die nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Eine Reihe bahnbrechender, die SDGs beschleunigende Innovationen kennen wir bereits. Der Zugang zu erschwinglicher und sauberer Energie (SDG 7: Bezahlbare und Saubere Energie) oder die Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen) sind nur zwei Beispiele dafür, dass radicant bei nachhaltigen Investitionen eine Vorreiterrolle einnimmt, den Finanzsektor insgesamt neu erfindet und einen bedeutenden Beitrag zum Wandel leistet.

SDGs werden investierbar

Unsere radiThemes «Grundbedürfnisse» und «Gesundheit & Wohlbefinden» investieren in die SDG 2 & SDG 3, indem Unternehmen ausgewählt werden, die in diesen wichtigen Bereichen einen wirklichen Unterschied machen.

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    Grundbedürfnisse

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    Gute Gesundheit & Wohlbefinden