Achtung, fertig, Kreislaufwirtschaft!

by

Kirstin Brünjes,

02.05.2022
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Die Zukunft der Menschheit wird in Städten liegen: Jeder dritte Mensch wird 2050 ein Stadtbewohner sein. Und da diese Orte auch Zentren der Produktion und des Konsums sind, ist die Urbanisierung bereits heute eine Herausforderung hinsichtlich Ressourcenverschwendung und massiver Umweltverschmutzung. Um die Lebensbedingungen in den Städten - und überhaupt auf der Erde - nicht noch weiter zu verschlechtern, müssen neue Wege gegangen werden…

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Achtung, alle mal herhören: Wie wollen wir in Zukunft leben?


Einerseits sind Städte Dreh- und Angelpunkt von Austausch, Interessen und Hoffnung sowie Treiber von Innovation und Fortschritt. Andererseits müssen sich diese Zentren den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen: Die zunehmende Urbanisierung, die erhöhte Nachfrage, das endliche Angebot an Ressourcen, die Müllproblematik.

Die Lösung hier kann einfach sein und liegt in unserer aller Hand: Weg von dem linearen Wirtschaftsmodell, das ein stetiges Wachstum der Müllberge mit sich zieht, hin zu einer zirkulären Herangehensweise, welche menschliches Wohlergehen ermöglicht und uns mit der Umwelt in den Einklang bringt. Amsterdam, Hauptstadt der Tulpen und Fahrräder, zeigt, dass dies möglich ist!

Fertig, neue Wege einzuschlagen: Die Vision eines Zirkuläres Amsterdams


Die infrastrukturelle, ökologische und ökonomische Entwicklung von Städten wird zur globalen Zukunftsaufgabe. Amsterdam hat sich dieser Herausforderung angenommen und will eine blühende, regenerative und integrative Stadt für ihre Bürger werden. Die Stadt hat hierfür Fokusthemen in seiner Kreislauf-Strategie visualisiert, die jeweils auf eine Optimierung in der Wertschöpfung, der CO2-Reduzierung, der Materialeinsparungen und dem Arbeitsplatzwachstum hinzielen.

1. Amsterdams Vision einer Kreislaufwirtschaft im Bausektor

Die Strategien hierfür sind:

  • Intelligentes Design: Intelligente Gestaltung von Gebäuden, damit sie besser ausgestattet sind, wenn sich ihr Zweck ändert, und Materialien wiederverwendet werden können.

  • Demontage und Trennung: Effiziente Demontage und Trennung von Abfall Abfallströme, um eine hochwertige Wiederverwendung zu ermöglichen.

  • Hochwertiges Recycling: Die hochwertige Rückgewinnung und Wiederverwendung von Materialien und Komponenten.

  • Marktplatz und Ressourcenbank: Der Austausch von Ressourcen zwischen Markt Marktteilnehmern, um die Wiederverwendung von Materialien in neuen Gebäuden zu ermöglichen.


2. Amsterdams Vision einer Kreislaufwirtschaft organischer Abfallströme

Die Strategien hierfür sind:

  • Zentrale Bioraffinerie-Drehscheibe: Trennung organischer Abfallströme zur Produktion von Biomaterialien, wie Lebens- und Futtermittel, Biogas, biobasierte Farben und Öle, Düngemittel oder Algen.

  • Abfalltrennung und Rückführungslogistik: Abfalltrennung und eine intelligente Rück-Logistik für die optimale Verwertung von organischen Restströmen.

  • Kaskadierung der organischen Ströme: Zur Erzeugung von hochwertigem Eiweiß, wie beispielsweise die Insektenzucht - als Quelle für Tierfutter.

  • Rückgewinnung von Nährstoffen: Nährstoffe aus Abfallströme durch dezentrale, lokale Verfahren, beispielsweise durch anaerobe Vergärungsanlagen und Techniken zur Umwandlung von Urin in wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphat.


Ziel ist es, so schnell wie möglich zu einer Kreislaufwirtschaft überzugehen und bis 2050 eine wahrhaft grüne, abfallarme Stadt zu werden. Für ihre Ambitionen erhielt die Stadt 2017 den World Smart City Award und ist heute internationalen Vorreiter in Sachen Übergang zu einer Kreislaufstadt.

Los geht’s: Von der Vision zur Aktion


Die Kreislaufwirtschaft bietet Lösungen für viele ökologische, wirtschaftliche und geopolitische Herausforderungen, mit denen Städte weltweit konfrontiert sind. Solch eine Transformation muss keine Jahrzehnte andauern. Wandel in kurzer Zeit ist möglich - und nötig! Um besser zu leben, müssen wir nicht auf neue Gesetze und Regulierungen warten. Mit der Aussicht auf 5,1 Milliarden Menschen, die bis 2030 in Städten leben werden, sollte heute jeder einzelne von uns die Verantwortung als Stadtbewohner in die Hand nehmen und sich die Frage stellen: Inwiefern tragen meine alltäglichen Aktivitäten, wie Einkaufen, Arbeiten, Reisen, Essen, Wählen gehen, Geld ausgeben bzw. investieren – dazu bei, die Lebenserhaltungssysteme der Erde zu bewahren und für ein Wohlbefinden in den Gemeinschaften beizutragen. Jeder noch so kleine Beitrag zählt. Amsterdam macht es vor – ziehen wir nach: Achtung, fertig, Kreislaufwirtschaft!

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