Unser täglich Wasser

by Kirstin Brünjes, 08.07.2022
Aus dem Weltall betrachtet erscheint unsere Erde wie ein blauer Planet. Wen wundert’s, denn etwa zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Davon sind 97% Salzwasser und 3% Süsswasser. Theoretisch ist genug Süsswasser auf der Erde vorhanden, um alle Menschen zu versorgen. Die Krux hierbei: Zum einen sind die Wasserressourcen auf der Erde höchst ungleich verteilt, und zum anderem ist der Niederschlag, der die Süsswasserressourcen wieder auffüllt, vom Wetter abhängig. Der Klimawandel ist hierbei nur ein Faktor, der den globalen Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht bringt. Die Folge: Eine Zunahme der globalen Dürreperioden.

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Wusstest Du, dass wir eine weltweite Wasserkrise haben? Hier ein paar Fakten die zum Nachdenken anregen:

  • Mehr als 40% der Weltbevölkerung sind von Wasserknappheit betroffen
  • Wasserknappheit könnte bis 2030 700 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertreiben
  • Jeden Tag sterben fast 1’000 Kinder an vermeidbaren wasser- und sanitärbedingten Durchfallerkrankungen

Das Ziel Nr. 6 für nachhaltige Entwicklung (SDG 6) adressiert dieses Problem, was seine Ziele zu den wichtigsten für die Menschheit machen. Tatsache ist: Wir haben eine globale Wasserkrise und wir können etwas dagegen tun.

Wie der Mensch den Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht bringt

Für jeden Wassertropfen, den Sie verschwenden, müssen Sie wissen, dass irgendwo auf der Erde jemand verzweifelt nach einem Wassertropfen sucht

[Mehmet Murat Ildan]

 

Der von der Sonne angetriebene Wasserkreislauf sorgt dafür, dass gewaltige Mengen an Wasser, um die Erde bewegt werden: Von der Verdunstung, über den Niederschlag, bis hin zum Versickern im Boden. Nichts kommt hinzu und nichts geht verloren. Streng genommen ist demnach das Wasser eine unendliche Ressource und kann uns nicht ausgehen – die Gefahr besteht eher darin, wie sich das Wasser auf der Erde verteilt. Neben der natürlichen Wasserverteilung verschärfen eine Reihe von anthropogenen Faktoren die Wasserknappheit.

Klimawandel

Seit 1970 ist die globale Durchschnittstemperatur um 1,7°C pro Jahrhundert gestiegen. Wirtschaftliche Aktivitäten, wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Abholzung von Wäldern und die Viehzucht haben den Kohlendioxidausstoss in die Atmosphäre seit Ende des 19. Jahrhunderts erhöht.Die globale Erderwärmung verursacht schwerwiegende Veränderungen in der Umwelt, wie die Erwärmung der Ozeane, das Abschmelzen der Eisschilde und Gletscher und der Anstieg des Meeresspiegels. Zudem treten auch häufiger extreme Wetterbedingungen auf, welche die globale Niederschlagsmenge beeinflussen.

Wachsende Weltbevölkerung

Die Weltbevölkerung hat sich seit 1950 verdreifacht. Während 1950 etwa 2,5 Milliarden Menschen die Erde bevölkerten, ist die Anzahl bis zum Jahr 2020 auf fast 8 Milliarden Einwohnern gestiegen. Das führt dazu, dass die Nachfrage nach Wasser an vielen Orten auf der ganzen Welt steigt – im Verhältnis zu dem, was zur Verfügung steht.

Zunehmender Konsum

Je mehr Menschen auf der Welt leben, desto mehr Druck wächst auf die Wasserressourcen. Neben unserem direkten Wasserverbrauch (Duschen, Toilettengang, Zähneputzen) benötigt die Industrie Unmengen an Wasser für viele Produktionsprozesse (indirekter Wasserverbrauch), zum Beispiel für den Anbau von Lebensmittel oder für die Produktionvon Handys oder Kleidung.

Mangelnde Wasserinfrastruktur

Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen sind von den Vereinten Nationen(UN) im Juli 2010 als Menschenrecht anerkannt worden. Nichts desto trotz haben weltweit 785 Mio. Menschen keinen Zugang zu einer Grundversorgung mit Trinkwasserundrund 2,3 Mrd. keinen Zugang zu sauberen und sicheren Sanitäranalagen. Dies liegt meist auch an der mangelnden Regierungsführung in den betroffenen Ländern.

washing handsWasserknappheit hat drastische Folgen für eine Gesellschaft

Etwa 827`000 Menschen in Ländern mit geringen Einkommen sterben jährlich an den Folgen von unzureichender Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und mangelnder Hygiene. Betroffen sind vor allem Menschen in den ärmeren Regionen der Welt. Oft fehlt es an einfachen Handwaschmöglichkeiten mit Wasser und Seife. Durchfall ist nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen, aber auch die Ausbreitung von Covid-19  führt uns seit knapp zwei Jahren vor Augen, wie wichtig sauberes Wasser und Hygiene für die Gesundheit sind.

Wasser ist ein Menschenrecht…

Das beschlossen die Vereinten Nationenauf ihrer Vollversammlung im Juni 2010. Jeder Mensch soll nach diesem Recht Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen haben.

Doch die Realität sieht anders aus: Obwohl zwei Drittel der Erdoberfläche von Wasser bedeckt ist, wird das Problem der Trinkwasserversorgung eine der grössten Herausforderung an die Menschen des 21. Jahrhunderts.

Was muss sich ändern?

Um dem Wassermangel entgegenzuwirken müssen auf globaler Ebene Konsumenten, Wirtschaft und Politik gemeinsam an einem Strang ziehen. Das bedeutet ein nachhaltiger Lebensstil, eine ökologische Wirtschaftsweise sowie diplomatische Beziehungen auf internationaler Ebene.

Jeder kann bei seinem eigenen Konsum anfangen und sich über seinen eigenen Wasserverbrauch bewusst werden. Möchtest Du mehr zum Thema Wasserverbrauch und -reduktionwissen? Dann schau in unsere komplette SDG 6 Wasser-Blogserie rein!

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